Der Drogenkonsum in Berlin wird zunehmend sichtbarer - doch das bedeutet nicht automatisch mehr Drogen. Astrid Leicht vom Drogenhilfe-Verein Fixpunkt erklärt, warum sich das Problem nur verlagert hat.
Früher versteckten sich Suchtkranke in Büschen oder auf Brachen, wo sie weniger wahrgenommen wurden. «Mittlerweile sind die alle zugebaut. Das Elend ist damit auf die Straße gedrückt worden», sagte Leicht.
Mit Crack und dem massiven Kokainhandel sei eine neue Dynamik entstanden. Allerdings gebe es keine vernünftige Statistik, die steigende Konsumentenzahlen bestätigen könne.
Wohnungsnot als Hauptursache
Als zentralen Grund für die stärkere Wahrnehmung des Problems nannte die Expertin die Wohnraumsituation. Früher habe es genug Wohnraum gegeben, doch mit der Bebauung Berlins und der einsetzenden Gentrifizierung hätten viele Betroffene ihre Wohnungen verloren.
Auch die EU-Osterweiterung und die Fluchtbewegungen ab 2015 hätten eine Rolle gespielt. «Wir haben in der Suchthilfe definitiv schon schlimmere Zeiten erlebt», betonte Leicht mit Verweis auf die 1980er Jahre.
Kritik an aktueller Politik
Leicht kritisierte die politischen Maßnahmen als zu langsam und falsch ausgerichtet. Polizeieinsätze am Leopoldplatz oder die Schließung des Görlitzer Parks hätten keinen Effekt auf den Drogenhandel - «da geht's nur um öffentlichkeitswirksames Auftreten».
Die Suchthilfeexpertin forderte andere Umgangsformen mit Drogenkonsum. Als positives Beispiel verwies sie auf die Schweiz, wo es in Konsumräumen Toleranzbereiche gebe. «Das holt den Handel raus aus dem öffentlichen Raum und erhöht auch für Konsumenten die Sicherheit», erklärte sie.
Verwendete Quellen: "Tagesspiegel", "t-online", "DPA" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.